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Bundesweiter Aktionstag der Tafeln in Deutschland
Am 4. Oktober begehen die Tafeln zum zweiten Mal den Deutschen Tafeltag
Die so genannten "Tafeln" sind in an vielen Orten eine willkommenes Angebot für Menschen, mit geringem Einkommen. Sie erhalten dort Nahrungsmittel, die etwa in Supermärkten nicht mehr zum Verkauf angeboten werden dürfen, die aber noch vollkommen unbedenklich zu genießen sind. Zu bestimmten Öffnungszeiten können die Bedürftigen dann für den symbolischen Betrag von einem Euro Backwaren vom Vortag, fast frisches Ost und Gemüse, aber auch Konserven oder Babynahrung erstehen.
Als Beispiele für Tafeln, die von reformierten Gemeinden getragen werden, stellt reformiert-info den Herforder Mittagstisch und das Ultimo Frühstück in Rinteln vor. In Planung ist desweiteren das soziale und ökologische Kaufhaus VechteMarkt in Nordhorn.
„Ich hatte Hunger und ihr habt mir zu essen gegeben.“ (Mt 25,35) – unter diesem Titel haben das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz, das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland und das Diakonische Werk in Hessen und Nassau eine Handreichung herausgegeben für Kirchengemeinden, die eine Tafel gründen möchten. Die Broschüre zum Download als PDF hier >>>
Auf der Webseite "Deutsche Tafel e.V." lassen sich die Adressen der Angebote im ganzen Bundesgebiet finden. Zum bundesweiten Tafeltag am 4. Oktober 2008 ist dort zu lesen:
„Seit 15 Jahren engagieren sich die Tafeln in einem Ausmaß für Bedürftige, das seinesgleichen sucht. Sie handeln, wo andere noch verhandeln“, sagt Gerd Häuser, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V.
Am Deutschen Tafeltag wollen die Tafeln daher in allen Bundesländern unter anderem mit Benefizaktionen, aber auch mit so genannten „Langen Tafeln“ und öffentlichen Gesprächs-runden ganz besonders darauf aufmerksam machen, dass in einem wohlhabenden Land wie Deutschland Millionen Menschen arm oder von Armut bedroht sind. Der landesweite Aktionstag der Tafeln wird dabei ein Schlaglicht auf das bürgerschaftliche Engagement von zehntausenden ehrenamtlichen Helfern sowie das von Unternehmern und Spendern werfen. Indem sie Lebensmittel, ihr Wissen, Sachmittel, Zeit oder aber Geld spenden, machen sie die soziale Leistung der Tafeln überhaupt erst möglich.
„Wir rufen die politisch Verantwortlichen aller Parteien dazu auf, konsequent Armut, insbesondere Kinderarmut, zu bekämpfen. Bürgerschaftliches Engagement zu fördern, ist richtig. Es kann aber nicht sein, dass sich der Staat aus der Verantwortung für seine Bürger stiehlt. Der „Erfolg“ der Tafeln zeigt leider, in welchem Maße es dem Staat eben nicht gelingt, Millionen Menschen mit den zum Leben notwendigen Mitteln zu versorgen“, kritisiert Gerd Häuser. Er ergänzt: „Die Tafeln springen hier immer häufiger in die Bresche. Ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht.“
In den vergangenen drei Jahren hat sich die Zahl der Menschen, die regelmäßig von den Tafeln unterstützt werden, von 500.000 im Jahr 2005 auf heute nahezu eine Million verdoppelt. Etwa ein Viertel der Tafel-Kunden sind Kinder und Jugendliche. In etlichen Städten liegt ihr Anteil weit darüber.
Der Deutsche Tafeltag findet seit 2007 jährlich im Herbst kurz vor dem Erntedankfest statt.
Quellen (bearb.): Homepage der EKHN und der deutschen Tafel e.V.
01.01.1970
Barbara Schenck